Morgen Moskau, übermorgen Tokyo

Hinter mir nähert sich der Ladestand der letzten Akkus der 100%-Marke und misst auf moderne Weise die Stunden bis zur Abfahrt. Insgesamt, so stelle ich überrascht fest und suche im Badezimmerspiegel nach Indizien einer Cyberidentität, befinden sich fünf Ladegeräte in meinem Gepäck (für Tablet, Smartphone, Ebook Reader, Kamera, Blitz). Dies ist die erste Reise meines Lebens, auf die ich zwei Steckdosenadapter mitnehme und nicht nur einen, und dennoch das Gefühl nicht abschütteln kann, etwas vergessen zu haben. Zum Glück ist Japan nicht gerade ein Entwicklungsland, was zukünftigen Elektroschrott angeht.

Natürlich bin ich eigentlich gar nicht so. Gehe nur mit der Zeit. Will in Japan nicht auffallen, nicht aufgrund meiner armseligen Ausrüstung schon am Flughafen für einen mittelalterlichen Barbaren mit langer Nase gehalten oder von kichernden Schulmädchen in Donald-Duck-Klamotten aus Schlitzaugenwinkeln gemustert und für archaisch befunden werden.

Vorher haben wir einige Stunden Aufenthalt in Moskau (dem Flughafen mit dem schlechtesten Essen der Welt). Da schreibe ich ein paar weitere Zeilen. Gute Nacht.